Topropeklettern ist für Anfänger, zum Üben oder zum Ausbouldern von Einzelstellen eine sinnvolle Technik

Ob im Fels oder im Eis - für Anfänger oder beim Training wird beim Topropeklettern die Sturzhöhe stark verringert und ermöglicht so eine größere Sicherheit beim Klettern. Auch beim sog. Ausbouldern also dem Testen und Einüben von schweren Einzelstellen wird es angewandt.

Beim Toprope läuft das Seil am Höchsten Punkt "Top" durch eine Umlenkung. Der Sicherer steht unten, wo der Kletterer beim Start auch steht, und sichert von dort mit einem Sicherungsgerät oder der HMS-Sicherung. 

Falls (in einer Kletterhalle) das Toprope bereits eingerichtet ist, liegt der Fokus vor allem auf dem Einbinden des Kletterers in dieses Seil. Es sollte große Sorgfalt darauf gelegt werden, dass bei jedem Start die Verbindung Gurt-Seil geprüft wird. 

Als Verbindung eignet sich natürlich ein Anseilknoten, vor allem bei vorinstallierten Topropes werden aber auch Karabiner verwendet. Dabei idealerweise zwei Karabiner gegenläufig oder ein Safelock-Karabiner "Safebiner" z.B DMM Belay-Master oder PETZL Ball-Lock Karabiner.

Falls beim Vorinstallierten Seil nur eine Schlaufe vorhanden ist muss kontrolliert werden dass der Knoten korrekt ist und dass der/die Karabiner in die korrekte Schlaufe eingehängt sind. Es ist möglich dass ein vorhandener Knoten noch vom Vorgänger stammt und nicht vom Betreiber, im Zweifel den Knoten öffnen und korrekt neu legen.

Vor dem Losklettern wird dann noch mal der Partnercheck durchgeführt.

Wenn man ein Toprope selbst einrichtet gibt es natürlich mehr zu beachten. Die Umlenkung "Top" muss sicher sein. Wenn möglich redundant (2 Haken oder 1 Haken + 1 Mobile Sicherung) und gegen Seil-aushängen gesichert (Safebiner/Schrauber, redundante Krabiner). Oft findet man in Klettergärten zwei Haken, die mit einer Kette verbunden sind - dann hänge ich das Seil mit einem Schrauber in die Kette und eine Exe zwischen Seil und einem Haken dazu.

Kann ich keine Redundanz erreichen, lasse ich die letzte Exe (im Strang des Sicherers) zusätzlich eingehängt. Die übrigen Exen werden ausgehängt. Wenn die Route überhängt, oder Seitlich verläuft sollte gegen Pendeln eine Zwischesicherung in den Strang des Kletternden eingehängt werden.

In der Kletterhalle habe ich einmal einen beinahe Unfall erlebt: Nachdem ich vorgesteiegen war und wieder unten stand wollte der Partner die Route toprope klettern, die Zwischensicherungen (ZS) waren alle noch eingehängt. Beim Klettern hängte er eine nach der anderen aus (warum weiß ich nicht mehr, hat wohl gestört). Am Top angekommen wollte er auch dieses aushängen. Zuerst rief ich um das zu verhindern was jedoch nicht durchdrang und so belastete ich das Seil so dass er es nicht aus dem Karabiner bekam und daraufhin zu mir schaute und langsam die Situation verstand.
Wie dies einem erfahrenen Kletterer passeren kann ist mir unklar, aber es muss wohl ein Automatismus eingesetzt haben der das Top wie dein ZS betractet wurde. Seitdem bleiben in solch einer Situtaion die Exen drin (wenn man am anderen Strang klettern kann / Kein großer Überhang) oder ich steige lieber erneut vor und richte es korrekt ein.
 

Auch beim Topropeklettern sollte im Seilende ein Knoten geknüpft werden, sonst kann es bei Änderung des Standortes des Sicherers dazu kommen dass das Seil zu kurz wird und beim Ablassen durch die Sicherung rutscht.

Wenn man draußen ein Toprope einrichtet muss man den/die Fixpunkte kritisch betrachten (siehe oben) - ein einzelner Haken reicht nicht aus. Die Umlenkung solle mit in einem Karabiner erfolgen auch wenn der Haken für direkte Umlenkung geeignet wäre (Bühler u.a), damit der Haken im Top nicht so schnell verschleißt. Die Umlenkung darf natürlich nicht in textilem Material erfolgen (durchschmelzen!).

Die Umlenkung sollte frei hängen, wenn diese Verlängerung über eine Kante läuft ist auf die Scheuergefahr zu achten. Keinesfalls soll ein Knoten/Ankerstich im Bereich der Scheuerstelle liegen und unbelastete Redundanz ist anzuraten.

Wenn ein (ausreichend dicker, stabiler) Baum als Umlenkung verwendet werden soll, darf das Seil nicht direkt um den Baum laufen da ihn das schädigen könnte und die Reibung auch hoch wäre.

Im Eis muss an das Ausschmelzen der Sicherung gedacht werden. Bei Sonneneinstrahlung oder unter häufigem Druck kann eine Eisschaube schnell ausschmelzen. Eissanduhren sind da robuster und eine Hintersicherung ist notwendig.