
Gesicherte Steiganlagen ermöglichen den Zugang zur Vertikalen auch Nichtkletterern, zu beachten gibt es aber einiges
Klettersteige, oder wie sie auch genannt werden, Eisenwege oder Via Ferrata sind Steiganlagen welche die Sicherung und Fortbewegung in steilem bis hin zu überhängendem Gelände ermöglichen. Mit der entsprechenden Ausrüstung (und Tourenplanung) sind sie relativ sicher und leicht zu begehen. Im Gegensatz zum Klettern ist der Weg stets vorgegeben und Sicherung immer möglich. Sie stellen damit einen leichten Einstieg in die Vertikale dar und sind entsprechend beliebt.
Zu unterscheiden sind Sportklettersteige (z.B. Reinhard Schiestl KS) und klassische Klettersteige die der Sicherung des Wegs auf einen Berg dienen (Beispielsweise der Kaiserschützensteig auf die Ellmauer Halt).
Schwierigkeitsskala Klettersteig


Die Anforderungen, die ein KS stellt, können sehr unterschiedlich sein, so benötigt man für einen Sportklettersteig in Talnähe oder direkt an der Seilbahn häufig nur die Ausrüstung und etwas Armkraft, wohingegen ein alpiner Klettersteig, z.B der o.g. Kaiserschützensteig, bergsteigerische Fähigkeiten und -Erfahrung erfordert. Leider überschätzen sich unerfahrene Klettersteigler immer wieder, was sich in der Bergunfallstatistik derzeit deutlich niederschlägt.
Siehe dazu zum Beispiel diese Geschichte aus der Presse.


Wie funktioniert das Klettersteiggehen
Ausrüstung
Am Klettersteig benötigt man einen Klettergurt (Sitzgurt in der Regel) sowie ein Klettersteigset das die Verbindung mit dem Klettersteig herstellt.
Des Weiteren benötigt man einen Helm sowie Handschuhe. Der Helm dient dem Schutz vor Steinschlag und schützt den Kopf auch vor Anprallverletzungen. Die Handschuhe schützen vor herausstehenden Drähten am Stahlseil. Heute sind nur noch Klettersteigsets mit Bandfalldämpfer (reißt bei einem Sturz auf) normgerecht.


Die Schuhe sollten eine Steife Sohle haben, damit steht man leichter auf den Drahtbüglen und Stiften.
Für Kinder und Übergewichtige sollte ein Komplettgurt oder ein zusätzlicher Brustgurt verwendet werden.
Eine zusätzliche Rastschlinge ist sinnvoll, z.B eine 60cm Bandschlinge, vernäht, per Ankerstich an der Vorgesehenen Schlaufe nach dem Bandfalldämpfer oder im Anseilring befestigt.


Ansonsten Ausrüstung wie bei Bergtouren entsprechend der Verhältnisse. Im Frühjahr können sogar Leichtsteigeisen und Pickel vonnöten sein wenn noch Altschnefelder vorhanden sind und gequert werden müssen.
Tourenplanung für die Klettersteigtour
Vor der Tour kommt die Tourenplanung. Dabei sollte der Klettersteig hinsichtich Schwierigkeit und Länge den eingen Fähigkeiten, den Fähigkeiten der Gruppe und den zu erwartenden Bedingungen (Wetter, Schneereste vom Winter, etc.) entsprechend ausgewählt werden.
Das Begehen von Klettersteigen
Sicherung
Durch Einhängen der beiden "Arme" des Klettersteigsets wird eine redundante Verbindung mit dem Klettersteig geschaffen. An einer Verankerung wird erst der eine, dann der andere Karabiner in das nächste Segment umgehängt. So ist die Verbindung niemals unterbrochen.
Das Stürzen ist auf dem Klettersteig immer mit großer Verletzungsgefahr verbunden und muss vermieden werden.
Bewegungstechnik
Ziel ist eine möglichst Kraftsparende Bewegungstechnik. Vorteilhaft ist das Klettern am "langen Arm" und die Hubarbeit aus den Beinen zu leisten, also nciht hochziehen mit den Armen sondern hochdrücken aus den Beinen. Beim Umhängen kann eine kurze Rastschlinge verwendet werden (siehe oben), so kann man entspannt umhängen und verschwendet dabei kein Kraft.
Abstieg
Der Abstieg wird bei der Tourenplanung natürlich mit geplant. In der Regel werden Klettersteig im Aufstieg begangen, häufig ist der Abstieg über den Klettersteig sogar verboten. Mitunter sind die Abstiege auch anspruchsvoll
Fortgeschrittene Techniken
Zur Sicherung an besonders steilen Abschnitten kann eine Bandschlinge per Bandklemmknoten am Stahlseil angebracht werden und als zusätzliche Sicherung und Steighilfe dienen.
Kinder und Schwächere sollten bei Unsicherheit an steilen Abschnitten per Seil nachgesichert werden, sofern der Führer oder ein Gruppenmitglied dies beherrscht.
Einige besonders lohnende Klettersteige
- Lehner Wasserfall (C)
- Crazy Eddy (Seilbrücke) (D)
- Postalmklamm KS (D/F)
- Reinhard Schiestl KS (D)
- Kaiserschützensteig (nicht durchgängig versichert!) (C/1-)
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