Als Ausweichtour sind wir zu zweit kurzentschlossen zur Kampenwand gefahren, um am Steinling zu klettern. 

Um nicht zu viel Zeit zu verlieren (an dem Tag waren ab Mittags Gewitter gemeldet) sind wir mit der Bahn hochgefahren, was ich auch noch nicht gemacht hatte. Aber recht interessant diese alte Technik in Aktion zu erleben.

Der Zugstieg gestaltete sich bis zur Steinlingalm sehr komfortabel und einfach, aber danach wurde es verzwickt. Laut Skizze im Buch(KF Bayrische Alpen Band 1) sollte der Pfad etwa unterhalb  der Kappelle herabführen zu den Einstiegen. Da war nichts zu sehen, also haben wir weiter Richtung der Felsen geschaut, was auch logisch wäre, aber es war außer zwei Schneefledern nichts zu sehen. Also sind wir doch erstmal den wenigen Spuren am Rand der Latschen weiter Richtung Kappelle gefolgt und ab und an versucht durch diese zur Wand zu kommen. Letztendlich sind wir bis zu dem kleinen Bach zu Gedereralm abgestiegen und zu dieser gegangen.

Somit bot sich der Einstieg ins Almwandl an, die einzige Route unter 7 ist eine 5+ ganz links, an der ich mich frohen Mutes versuchte. Jedoch über dem zweiten Haken fand ich keine Möglichkeit weiterzukommen. Alles Abschüssig und wenig halt versprechend. Nach drei Versuchen opferte ich einen Karabiner (am zweiten Haken hing eh schon eine Abseilschlinge, vermutlich von ebenso wenig erfolgreichen Vorgängern) und ließ mich wieder ab. Meine Begleiterin verspürte nich die geringste Lust es zu probieren und so suchten wir uns einen Weg zu den anderen Sektoren, was von unten leichter gelang wenn auch der Pfad teilweise kaum zu erkennen ist.

Die Sektoren Moasterstückl und AOK ließen wir links liegen und machten uns am Schulweg zu schaffen. Dort war bereits eine größere Gruppe mit Topropes zugange was die Auswahl deutlich einschränkte. Ganz links sah es interessant aus, aber dort war der Platz für den Sicherer so unmöglich (kein Standhaken oder Möglicheit zum Standbau in stark abschüssigem Gelände) dass wir uns lieber an der ganz rechten Seite versuchen wollten. Dort war der Stand zwar auch nicht so gut, aber durch Einhängen einer 2m Bandschlinge am ersten Haken konnte hier zumindest der Absturzgefahr vorgebeut werden. Diese 5- war einfacher als sie aussah und schnell geschafft. Nach Nachstieg meiner Kameradin fing auch  schon der Regen leicht an. Wir wechselten also rüber zu Steinlingalm und erkannten, nun im Aufstieg, auch den Verlauf des Weges. Er führt recht nach an den Felsen nach unten, im Oberen Teil lag das Schneefeld, wegen dessen wir den Weg nicht gesehen hatten.

Bei der Steinlingalm hatte der Regen schon wieder aufgehört, wir konnten also draußen Platz nehmen und den schönen, wenn auch wenig erfolgreichen Tag, noch etwas begießen. Nach einer Stunde scheuchte uns der Regen abermals weiter zur Seilbahn, wo er wiederum aufhörte..

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